Der Dorfgescheite : ein Bibliothekarsroman

Gaponenko, Marjana, 2018
Öffentl. Bücherei Semriach
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-406-72627-9
Verfasser Gaponenko, Marjana Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Interessenskreis Roman
Schlagworte Bibliotheken, Bibliothekare
Verlag C.H.Beck
Ort München
Jahr 2018
Umfang 287 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Marjana Gaponenko
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Reinhard Ehgartner;
Ein skurriler Bibliothekar, ein mysteriöser Todesfall, ein geheimnisvolles Manuskript und eine hohe Dosis erotischer Anziehungskraft - vertraute Motive in neuer literarischer Technik. (DR)
Bibliothekare gelten in der Literatur als seltsame Vögel - in Marjana Gaponenkos Bibliotheksroman stoßen wir auf ein besonders schräges Exemplar: Ernest Herz, ein einäugiger, pedanter Erotomane, der seine Liebschaften lückenlos codiert, systematisiert und archiviert, tritt seine neue Stelle in einer großen Stiftsbibliothek an, um mit diesem Schritt ein neues Leben zu beginnen. Erfahrene LeserInnen wissen: Was mit Bibliothek beginnt, endet meist mit Feuer. Bei Marjana Gaponenko steht die vernichtende Auslöschung - die mysteriöse Selbstverbrennung von Ernest Herz' Vorgänger - bereits am Beginn des Geschehens und schwebt als irritierendes Rätsel über den weiteren Entwicklungen. Wie stand es um die Hingabe des mutmaßlichen Selbstmörders für den engelsgleichen Kellner Raphael aus dem schummrigen Gasthaus "Zum Lamm", in dem auch Ernest Herz schon bald seine Abende und Nächte verbringen wird? Auch Herz verfällt der Anziehung dieses scheuen, unter dem Asperger Syndrom leidenden Wesens aus einer anderen (Innen-)Welt. Woher stammt die ungeheuer wertvolle Ausgabe des "Dialogus", die Ernst Herz im Aschekasten seines Ofens findet, und was hat es mit den unkontrollierbaren Erbauungsstimmen von Radio Gabriel auf sich? Die Rutschen sind gelegt, sie führen unweigerlich nach unten und der Katastrophe entgegen.
Marjana Gaponenko erweist sich wiederum als Meisterin im Entwerfen von Anderswelten, die zugleich so irritierend vertraut sind, dass sie der Wahrnehmung der eigenen Umwelt einen Knick verleihen können. Als praktizierende Surrealistin findet die aus der Ukraine stammende Autorin in Wien einen idealen Nährboden (Herzmanovsky-Orlando lässt grüßen) für ihre faszinierend-verwinkelte Konstruktion der Welt. Die Fülle an religiösen und literarischen Motiven, die spielerisch aufgegriffen, verschoben und gebrochen werden, machen das Buch auch zu einer idealen Lektüre für Literaturgesprächskreise.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Markus Fritz;
Die Hauptfigur Ernest Herz ist Mittelalterforscher. Er hat ein ausschweifendes Liebesleben geführt. Wie es sich für einen Bibliothekar gehört, hat er zu jeder Liebschaft eine Karteikarte angelegt und fein säuberlich abgelegt. Er braucht eine Pause: daher nimmt er die beschauliche Stelle eines Stiftbibliothekars in einem Stift in Österreich an. Doch etwas stimmt nicht in diesem Kloster: In seinem Telefunken Radiogerät funktioniert nur Radio Gabriel. Sein Vorgänger hat sich angezündet und aus dem Fenster in die Tiefe gestürzt. Im Aschekasten des Kachelofens findet er in Zeitungspapier eingenäht ein Manuskript ohne Einband. Es ist das berühmte "Dialogus miraculorum" aus dem Mittelalter. Es ist fast unversehrt, außer dass der Einband fehlt und man nicht erkennen kann, wem das Buch gehört und ob es bereits katalogisiert wurde. Sein Vorgänger war nicht besonders fleißig: das Digitalisierungsgerät wurde kaum verwendet. Außerdem hat die Polizei nach seinem Freitod den Bibliotheks-PC beschlagnahmt. Herz macht sich auf die Suche nach Spuren seines Vorgängers. Was ist passiert? Warum hat er sich umgebracht? Was ist mit dem Manuskript? Der Portier des Stiftes ist ihm dabei behilflich. Auch der Kellner im Gasthof zum Engel, ein Transvestit, spielt eine wichtige Rolle.
Anklänge an Umberto Ecos Bestseller "Der Name der Rose" sind nicht zu übersehen. Doch Gaponenkos Roman spielt in der Gegenwart. Es gibt in diesem - etwas aus der Zeit gefallenen - Buch viele komische Szenen um den Stiftsbibliothekar, der ein ziemlich schräger Vogel ist. Freunde des grotesken Humors kommen bei diesem Buch voll auf ihre Kosten. Für alle Bibliotheken geeignet.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
4357 DR, Gap

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