Letztendlich sind wir dem Universum egal : Roman

Levithan, David, 2014
Öffentl. Bücherei Semriach
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8414-2219-4
Verfasser Levithan, David Wikipedia
Beteiligte Personen Tichy, Martina Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Interessenskreis Roman
Schlagworte Jeden Tag jemand anders
Verlag Fischer FJB
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2014
Umfang 397 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe David Levithan. Aus dem Amer 4ac ikan. von Martina Tichy
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Christina Ulm;
Fragen zur eigenen Identität wurden in Literatur und Film schon oft mittels phantastischer Überzeichnung gestellt: vertauschte Körper, verwechseltes Geschlecht, Rollenübernahmen. David Levithan geht in seinem Roman den wohl radikalsten Weg und lotet den kleinsten gemeinsamen Nenner von Individualität und Existenz neu aus: Der oder die jugendliche ProtagonistIn ist geschlechtslos, namenlos und körperlos jeden Tag (so der englische Originaltitel Every Day) erwacht er oder sie in einem geborgten Körper und lebt einen Tag lang das Leben eines anderen Menschen.
Dass die Pronomen er oder sie und die dahinterliegende Geschlechterbinarität hier völlig unzureichend sind, zeigt die Konsequenz, mit der Levithan sein Gedankenexperiment durchführt. Er entwickelt eine erzählende Instanz, die nicht entweder Junge oder Mädchen ist, sondern nichts davon oder aber beides eine Verkörperung des Gender_Gaps quasi. 2Ich hab nie darüber nachgedacht, ob ich ein Junge oder ein Mädchen bin. Wohl aber denkt A. (so nennt sich die Figur selbst: So konnte ich ganz bleiben) über die eigene Existenz nach und taktet das Leben in Tagen, vermeidet ein Denken an Davor und Danach. So gewinnt der Roman eine ganz eigene narrative Dynamik jedes Kapitel beginnt mit einem neuen Morgen. Die jeweils neue Verortung wird umso gewichtiger, als sich A. (zugegeben nicht ganz pathosfrei) in Rhiannon verliebt und die Rücksicht auf die geborgten Leben erstmals hinter die eigenen Bedürfnisse stellt. Die einzigen Konstanten in A.s Leben sind Erinnerungen, die eigene E-Mail-Adresse und fortan Rhiannon, mit der A. Kontakt über das Internet halten kann und sie in den wechselnden Körpern je nach Möglichkeit besucht.
Dieses gleichsam virtuelle wie (fremd-)körperbetonte Leben ist nur eine der vielen klug konstruierten Komponenten im Roman. Äußerst durchdacht etabliert Levithan seine Grundidee und streift dabei viele Fragen: Wie die Bindung zu jemandem zum Katalysator für Existenzfragen werden kann, wie man (körperliche) Liebe mit einem fremden Körper vollziehen kann und wie weit man als LeserIn eigentlich selbst über die eigene Heteronormativität stolpert, wenn man A. durch die Liebe zu Rhiannon automatisch als Junge lesen möchte? All das: äußerst spannend!
FOLDER ÖKJB-Preis 2015: Wie soll man leben und wie soll man lieben, wenn man jeden Tag in der Haut eines anderen Menschen aufwacht? Wenn man kein Zuhause, keine Familie, keine Freunde und keinen eigenen Körper hat? So phantastisch die Grundidee auch ist, liest sich dieser spannende und emotional berührende Jugendroman doch verblüffend realistisch. Ein cleveres Spiel mit Identitäten, überzeugend ins Deutsche gebracht von Martina Tichy.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Anna Hofer, 14 Jahre;
A verliebt sich in die geheimnisvolle Rhiannon - eine Fantasy-Liebesgeschichte. (ab 13) (JE)
A ist nicht so wie alle anderen, denn er wacht jeden Tag in einem anderen Körper auf und das schon seit seiner Geburt. Egal ob groß oder klein, dick oder dünn, weiblich oder männlich, er war schon in unzähligen Körpern, aber die Körper, die er sich ausleiht, sind immer in seinem Alter - 16.
Eines Tages wacht er in einem Körper namens Justin auf und möchte endlich wieder einmal etwas anderes machen, als so tun, als sei er krank, und zuhause bleiben. So beschließt er, wieder zur Schule zu gehen. Dort merkt er schnell, wie fremd ihm alles ist, und dann taucht auch noch ein Mädchen auf. Sie heißt Rhiannon und ist Justins Freundin. Eine Abfrage seines Gehirns bestätigt, dass sie schon seit fast einem Jahr zusammen sind. Sie hatten in der Vergangenheit oft Stress miteinander und Justin kümmert sich kaum um sie.
A und Rhiannon haben sich fürs Mittagessen verabredet, doch statt etwas zu essen, fahren sie zum Strand und verbringen dort den ganzen restlichen Tag zusammen.
Aber dann ist alles vorbei, A wacht in einem anderen Körper auf und das fast eine Stunde von Rhiannon entfernt. Doch er möchte sie unbedingt wiedersehen, denn irgendwie bekommt er sie nicht mehr aus dem Kopf. Er hat sich in sie verliebt. In den nächsten paar Tagen beobachtet A Rhiannon ständig und auf einer Party tanzen sie sogar gemeinsam und tauschen E-Mail-Adressen aus. Doch dann erfährt Rhiannon, dass es ihn gar nicht gibt...
Dennoch stimmt sie einige Tage später einem Treffen zu, bei dem A ihr alles erzählt. Rhiannon glaubt diese fantastische Erklärung, denn es ist doch irgendwie die einzig plausible. Einfach haben es die zwei aber dennoch nicht!
Mir hat das Buch einer ungewöhnlichen ersten Liebe sehr gut gefallen und auch das Cover finde ich sehr ansprechend. Der Schreibstil ist ungewöhnlich, aber es ist ein sehr spannendes Buch und man kann nachempfinden, wie es A geht. Der Widerspruch, dass der Mensch im Inneren immer derselbe ist und sich nur sein Äußeres unterscheidet, regt zum Nachdenken an.

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Brigitte Kustatscher;
Wenn A am Morgen die Augen aufschlägt, beginnt für ihn ein neues Leben in einem völlig neuen Körper. Jeden Tag erwacht er in einem anderen Körper, wobei er am Abend davor nie weiß, wo er am nächsten Morgen sein wird. Es gibt weder eine Erklärung dafür, noch ein erkennbares Schema: Mal ist A ein Junge, mal ein Mädchen. Die einzige Konstante dabei ist, dass die Menschen, in die A schlüpft, immer sechzehn Jahre alt sind und nicht mehr als einige Autostunden voneinander entfernt leben. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, denn es war niemals anders. Er weiß, wie er einen Tag im Leben eines anderen hinter sich bringen kann, ohne allzu viel Verwirrung anzurichten. Er weiß aber auch, dass er allein bleiben wird. Freundschaften zu knüpfen ist für A unmöglich, von einer Familie und einem Zuhause kann er nur träumen. A hat sich weitgehend damit abgefunden, bis er eines Tages aufwacht und Rhiannon kennenlernt. Er verstößt gegen alle seine Prinzipien und lässt sämtliche Vorsichtsmaßnahmen unbeachtet, denn er hat sich in dieses Mädchen verliebt. Gemeinsam verbringen die beiden einen Tag, der für A der schönste seines Lebens ist und alles verändert. Von nun an sucht er jeden Morgen eine Möglichkeit, um Rhiannon zu sehen, um in ihrer Nähe zu sein und mit ihr zu reden. Doch schon bald wird klar, dass er ihr eine Erklärung schuldet, die sich in den Ohren des Mädchens unglaublich anhört. Rhiannon aber glaubt A, der jeden Tag in einem fremden Körper vor ihr steht. Doch sie erkennt auch, dass A's Leben ihre Beziehung auf eine harte Probe stellen wird.
David Levithan hat sich an ein altbekanntes Rezept gewagt und eine junge Liebesgeschichte in einem Fantasy-Roman verpackt. Durchaus aufregendes und gefühlsbetontes Lesefutter, aber auf die besondere Prise Spannung wartet man vergebens. Deutscher Jugendliteraturpreis 2015 (Jungendjury). Für junge LeserInnen ab 15 Jahren
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
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6779 DR, Lev

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