Gezeichnet : Kriminalroman

Kleindl, Reinhard, 2014
Öffentl. Bücherei Semriach
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-85218-957-4
Verfasser Kleindl, Reinhard Wikipedia
Systematik DR.D - Kriminalromane
Interessenskreis Krimi
Schlagworte Verschwörung, Graz, Österreichkrimi, Chefinspektor Baumgartner, Putzkraft wird ermordet
Verlag Haymon
Ort Innsbruck
Jahr 2014
Umfang 283 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage Orig.-Ausg.
Reihe Haymon TB
Reihenvermerk 157
Sprache deutsch
Verfasserangabe Reinhard Kleindl
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Edith Ratzberger;
Das Krimidebüt eines Autors, von dem wir wahrscheinlich noch öfter hören werden. - Der altmodische Chefinspektor Baumgartner muss den Mord einer Reinigungskraft an der Universität Graz aufklären. (DR)
Im Mathematikinstitut der Universität Graz wird eine weibliche Leiche entdeckt - eine Reinigungskraft ist auf grausame Weise ermordet worden. Der Täter hat, ganz zum Fundort "passend", die Frau im Goldenen Schnitt geteilt. Chefinspektor Franz Baumgartner, ein Mann von nahezu bewundernswerter altmodischer Art - er rechnet noch in Schilling -, beginnt sich gemeinsam mit der Profilerin Vera Königshofer in die Psyche des Täters vorzukämpfen, um so der Lösung des Falles Schritt für Schritt näher zu kommen.
Gerade seine antiquierte Einstellung und seine aberwitzige Durchschnittlichkeit machen den Protagonisten zu einer Person, der man täglich auf dem Weg zur Trafik begegnen könnte. Die Verknüpfung dieser realitätsnahen Figur mit einer an einen amerikanischen Thriller erinnernden Handlung schafft eine wirklich gelungene und unterhaltsame Mischung - die Zugabe von österreichischen Profilern war da fast zu viel des Guten. Wenn man mit steirischen Regionalkrimis und anderen Schützlingen des Haymon-Verlages vertraut ist, wird man merken, dass Reinhard Kleindls Debütroman einem Vergleich mit diesen noch nicht standhalten kann. Gerade deshalb muss man auf einen weiteren Roman des Grazers gespannt sein.

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Quelle: Pool Feuilleton;
Da der Krimi eine Ware ist wie Lebensmittel oder Benzin, muss auch sein Vertriebsnetz täglich ausgebaut werden. Die Krimi-Dichte in Österreich ist mittlerweile beachtlich, und glücklich jene Landstriche, die noch nicht von der Krimitis heimgesucht worden sind.
Reinhard Kleindl bearbeitet mit seinem "Gezeichnet" das Grazer Jagdgebiet, denn sein Krimi besteht vor allem aus Ritual und sorgfältig ausgelegten Spuren wie bei einer Jagd. Als Halali öffnen die beiden ersten Szenen sich wie Tafelbilder. Einmal sehen wir den Verbrecher als ein depressives November-Tier in sich selbst sitzen und auf das Verbrechen warten, eine Seite später hält Chefinspektor Baumgartner in Dienstpose eine Blabla-Rede für die Kollegen.
Und schon geht's los, am Mathematik-Institut der Grazer Uni wird eine halb zersägte Putzfrau gefunden. Die sozialen Jagd-Codes stimmen, das Opfer ist eine Kosovarin, der Täter offensichtlich hoch intelligent. Der Intelligenteste von allen ist freilich der Chefinspektor wenn er in Gedanken versinkt: "Ein Mord zerstört immer mehr als das Leben eines Menschen. [] Ein Mord ist immer auch etwas Mutiges." (27)
Die Leiche ist nicht nur irgendwie angeschnitten wie ein Stück Windwurf, kluge Mathematik-Studenten, die bei der Obduktion ihren Heimvorteil genießen, stellen fest, dass es sich um den Goldenen Schnitt handelt. Die Kosovarin hat also in ihrer Zerstückelung posthum große Anerkennung erfahren, indem sie für etwas Schönes wie den Goldenen Schnitt herhalten darf.
Jetzt werden verschiedene Leute eingeflogen und zu Rate gezogen, möglichst aus Gegenden, in denen die späteren Krimi-Leser sitzen. So ist die Psychiaterin selbstverständlich aus Innsbruck, vielleicht weil dort ein Krimi-Verlag sitzt.
Mittendrin verrät die untergebene Kommissarin dem Chef, das sie homosexuell ist, (127) der Chef nimmt es zur Kenntnis wie alle sonstigen Spuren, aber die Klientel der homosexuellen Leser ist wertschätzend angesprochen.
Material wird gesichtet, bei der Leiche tauchen Computerausdrucke über die wahre Welt auf, jemand bringt die Esoterik ins Spiel, ein anderer den Satanismus. Eine Spur führt selbstverständlich hinaus aufs Land, wo sich ein Spinner als Schamane zurückgezogen hat. Die Lösung bringt dann wohl ein Sprayer, der vor den Augen des kollabierenden Chefinspektors das erlösende Zeichen auf die Wand sprüht. Mehr darf hier aus kriminaltechnischen Gründen nicht verraten werden.
Reinhard Kleindls Kriminalroman erfüllt alle Standards, die im Genre einzuhalten sind. Besonderheiten oder Originalität sind ja im Krimi zum Unterschied von der Literatur nicht gefragt. Die Straßennamen stimmen mit dem Stadtplan überein, die Themen entsprechen der steirischen Themenlage um 2014, Graz kann als Krimi abgehakt werden.
Helmuth Schönauer
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
6822 DR.D, Kle

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