Sackgasse Freiheit : Sofias Geschichte

Frey, Jana, 2000
Öffentl. Bücherei Semriach
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-7855-3729-9
Verfasser Frey, Jana Wikipedia
Systematik JE.E - Vereinfachte Lesetexte für Jugendliche
Interessenskreis Jugendroman
Schlagworte Drogen, Straßenkind
Verlag Loewe
Ort Bindlach
Jahr 2000
Umfang 189 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jana Frey
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Nicola Bardola;
Rezension: "Diese Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten", steht über dem Impressum. Und in der Einleitung berichtet die Autorin, wie sie zum ersten Mal Sofia trifft und ihr dann tagelang zuhört, um ihr Leben später in der Ichform, wie eine Autobiographie, aufzuschreiben. Beim Lesen aber kann man es kaum glauben, dass so viel Unglück und Tragik sich in einem Menschenleben vereinen. Sofias Schicksal klingt so, als habe sich Jana Frey an ihrem Schreibtisch alle Katastrophen, die einem Kind zustoßen können, zu einem erschütternden Lebenslauf zusammengefügt: Der Stiefvater schlägt sie; von seinem Geschäftsfreund wird sie sexuell missbraucht; die Mutter ist immer kalt und abweisend; die Stiefoma ebenso; ihr Stiefopa, der einzige Mensch, den sie liebte, stirbt früh und verlassen im Altersheim; ihre einzige Freundin Anna darf sie nicht mehr besuchen, weil ihre Eltern aus Polen stammen; ihr einziger Freund kommt ins Erziehungsheim, weil Sofias Stiefvater ihn beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben; Sofia kann mit niemandem mehr sprechen (Anna ist mit ihrer Familie in eine andere Stadt gezogen) und kann auch längst nicht mehr weinen. Und das Schlimmste: Ihren Vater kennt sie nicht und die Umstände ihrer Geburt liegen im Dunkeln. Erst in der Hälfte des Buches - zu diesem Zeitpunkt ist Sofia 13 - erfährt sie, dass ihre Mutter vergewaltigt worden war und dass Sofias Vater der Vergewaltiger ist. Dies erklärt Vieles, kann aber die Wunden nicht mehr heilen und keine Versöhnung herbeiführen. Für alles, was Sofia nun tut (erst jetzt beginnt der Bericht über ihr Leben auf der Straße), haben die LeserInnen Verständnis: Sie bettelt und stiehlt; schluckt Tabletten, schnupft Koks, schnüffelt polnischen Glaskleber; schlägt einen Zivi zusammen, um aus dem Jugendheim zu fliehen; kriegt am Ende einer gefährlichen Odyssee auf den Straßen der Großstadt eine Lungenentzündung und schafft es bis zu ihrer Mutter, um zu erfahren, warum diese sie damals nicht abgetrieben hat. Später findet sie noch heraus, dass ihr Vater, den sie nie gesehen hat, längst gestorben ist und am Ende, als sie nach überdosiertem LSD nur knapp dem Tod entgeht, findet sie bei Annas Familie ein Zuhause. Eine sich immer weiter zuspitzende Krisensituation mündet so in Hoffnung. Die Autorin äußert sich nicht dazu, wie sie Sofia gefunden hat. Im Vorwort schreibt sie: Manche Schätzungen über Kinder auf Deutschlands Straßen belaufen sich auf fünfstellige Zahlen, Tendenz steigend.

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Regina Neugebauer;
Die Geschichte eines Mädchens, das sein Leben auf den Straßen Münchens fristet. (ab 12) (JE)

*f56*
Die Autorin trifft sich mit Sophia, einem 14-jährigen Mädchen, das nun in München lebt und ihr von ihrer Jugend erzählt. Als uneheliches Kind, das den Vater nicht kennt, muss Sophia immer wieder spüren, dass sie ungewollt zur Welt kam. Sie erhält kaum Liebe von ihrer Mutter, obwohl sie sich darum bemüht. Als die Mutter heiratet, muss sie auch noch mit den Launen und Unberechenbarkeiten ihres Stiefvaters zurecht kommen. Er schlägt Sophie immer häufiger und kompensiert so seinen Frust, den er mit sich und seinem Leben hat. Die Mutter schaut nur zu, sie reagiert nicht, auch ihr Leben nimmt sie nicht in die Hand, sondern lässt es förmlich dahinfließen, schicksalsergeben.
Umgeben von ständiger Kälte sucht Sophia nach Freunden, von denen sie jedoch meist enttäuscht wird, und somit gleitet sie immer tiefer hinein in eine Ausweglosigkeit, die sie zum Weglaufen aus dem Elternhaus und auch später von jeglichen Problemen veranlasst. Auf der Straße versucht sie zu überleben, greift zu Drogen, weil sie keinen Ausweg findet. Häufig abgeschoben in Heime findet sie keine Hilfe bis sie nach einer Überdosis LSD im Krankenhaus aufwacht. Die ehemaligen Nachbarn nehmen Sophia auf und geben ihr eine neue Chance. - Eine betroffen machende Geschichte über die Kälte und Gleichgültigkeit gegenüber Kindern und Jugendlichen. Sehr empfehlenswert.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
5522 JE.E, Fre

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