Nichts als Gespenster : Erzählungen

Hermann, Judith, 2003
Öffentl. Bücherei Semriach
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-10-033180-9
Verfasser Hermann, Judith Wikipedia
Systematik DR - Romane, Erzählungen und Novellen
Interessenskreis Anthologie, Erzählungen
Schlagworte Liebe, Vergangenheit, Briefe
Verlag S. Fischer
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2003
Umfang 317 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 3. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Judith Hermann
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Ingrid Kainzner;
Erzählung um Menschen, die sich auf dem Weg befinden. (DR)

Judith Hermann, die mit "Sommerhaus, später" zum so genannten literarischen "Fräuleinwunder" avancierte, legt nun ihr neues, mit Spannung erwartetes Buch vor. Durch alle sieben Erzählungen zieht ein melancholischer Ton. Nicht ganz hoffnungslos, geschweige denn verzweifelt, jedoch irgendwie fatalistisch geistern die Figuren Judith Hermanns durch die Welt. Beispiel Dreiecksbeziehung: Eine Frau verbringt eine Nacht mit dem Mann, in den ihre Freundin heftig verliebt ist. Es gibt keinen Streit, keine Eifersuchtsszenen, sondern die Erkenntnis, wie nahe sich die beiden Frauen stehen. Oder: Ein Paar auf der Reise durch die Vereinigten Staaten weiß eigentlich nicht mehr, warum es noch zusammen ist. In einem Hotel treffen sie eine so genannte "Geisterjägerin", die hier deren Stimmen auf Tonband aufnehmen will. Doch nicht die Stimmen der Geister, sondern die Bemerkung eines jungen Arbeiters gibt dem Leben des Paares eine unerwartete Wende. Eigentlich passiert nie etwas wirklich Dramatisches, doch manchmal bewirkt ein beiläufig geäußerter Satz, eine alltägliche Begebenheit eine neue Weichenstellung. Der Verzicht auf plakative Akzente und der unaufgeregte Erzählton verleihen den Geschichten eine Ausgewogenheit, die nicht mit Indifferenz verwechselt werden sollte. Die Autorin legt ihre Figuren nicht fest, sie werden nicht auf bestimmte Typen reduziert und sind nicht ganz greifbar - vielleicht wurde deswegen "Nichts als Gespenster" als Titel für den Band gewählt. Die konsequente Nicht-Einmischung, die von der Autorin als Stilmittel eingesetzt wird aber auch ihrer Lebenshaltung entsprechen dürfte, erscheint bei den gelungensten der Geschichten auch als durchaus stimmig, bei den schwächeren lässt sie den Leser, die Leserin etwas ratlos zurück. Judith Hermanns Erzählungen vermitteln einen Blick in Lebenswelten heute etwa Dreißigjähriger und bieten für Lesekreise reichlichen Diskussionsstoff.
Bemerkung Katalogisat importiert von: Rezensionen online open (inkl. Stadtbib. Salzburg)
Exemplare
Ex.nr. Standort
5464 DR, Her

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